Kazbegi 5047


(16. Oktober)

Zur Abwechslung mal früh aufgestanden, ging es erneut zum Kilikia Bahnhof in Yerevan, um nach Tiflis zurück zu fahren. Nach kurzer Zeit haben wir einen Minibus gefunden und es ging wieder zurück nach Norden. Mit im Bus war auch eine Gruppe von Freunden aus Bulgarien und Irland, die sich in Tiflis und Yerevan jeweils Geländewagen gemietet hatten und an den tollsten Orten in beiden Ländern waren. Wie auch schon Lewan aus Tiflis, haben die von Kazbegi and der georgisch-russischen Grenze geschwärmt. Die Fahrt verlief reibungslos, bis in einem kleineren Ort, direkt neben einer super Bäckerei, ein Reifen geplatzt war, wodurch wir die Wartezeit angenehm verbringen konnten. Es war übrigens interessant, dass der Busfahrer so lange zivilisiert gefahren ist, bis wir die georgische Grenze passiert haben. Hier hat er dann die halsbrecherische, georgische Fahrweise angenommen. Denn hier herrscht absolute Anarchie auf der Straße und besonders schlimm sind die unüberlegten, aggressiven und oft gefährlichen Handlungen vieler Fahrer.

Today we had to get up early as we want to go back to Tblisi. At the Kilikia bus station, we found a minibus in only a few minutes and just moved on. This bus did take a different route than the one on our way to Yerevan. Not along the Sevan lake, but thru the mountains, which was pefect as we could even see more of the beautiful nature. We shared the bus with a group of friends from Ireland and Bulgaria. They did rent offroad cars in Tblisi and Yerevan and went to the best places in both countries. As already Lewan from Tblisi recommended to us, also they have been excited about the Kazbegi mountain area, close to the Georgian/Russian border. In a little town we had a flat tire, but as this happened just next to a big and excellent bakery, we had a very comfortable waiting time. Also entering Georgia went fast and without any problem this time. It was amazing to see how our driver changed his driving habit just after we entered Georgia. Whil he had a relaxed and defensive style all the way in Armenia, he adopted the aggressive and dangerous Georgian driving habit just after we crossed the border. 

  

In Tiflis angekommen haben wir dann kurzfristig entschieden, unser Auto bei Lewan abzuholen, wo wir es freundlicherweise unterstellen durften und direkt Richtung Kazbegi weiterzufahren. Auf Grund der seltsamen Beschilderung und der Tatsache, dass unser Ziel erst vor einigen Jahren in Stepantsminda umbenannt wurde, haben wir uns einige Male verfahren. Das hatte aber auch etwas Gutes, denn wir sind an Mtskheta, einem schön restaurierten Örtchen vorbeigekommen. Im Zentrum haben wir die schönste der vielen orthodoxen Kirchen auf unserer Reise gefunden. Da es schon sehr spät war und es im Dunklen gefährlich und anstrengend ist zu fahren, haben wir in Gudauri beschlossen zu Übernachten.

In Tblisi, we spontaneously decided to pick up our car from Lewan’s place, where he was so kind to allow us to park it during our trip to Armenia, and directly move on to Kazbegi (which was renaned to Stepantsminda just 10 years ago), which we were eager to see. The way is the famous Georgian Military Highway, which was built in the 17th century to connect Russia with the south Caucasian countries. As the signs are sometimes somewhat confusing or missing, we lost our way a few times. But also this had its  positive side as otherwise we woul not have seen the cathedral of Mtskheta, which turned our the most impressive and beautiful church, of the many, we have seen all over Georgia. As it was late already and driving in the night is dangerous, we stopped in the ski resort Gudauri to spend the night there.

      

(17. Oktober)

Heute wollten wir früh aufzustehen, nach Kazbegi weiter zu fahren, um dort zu frühstücken. Sobald der Zündschlüssel im Auto gedreht war, wurde dieser Plan von einem Warnsignal durchkreuzt: „Bitte Kühlwasser prüfen“ Nicht schon wieder! Also sind wir ausgestiegen, haben nachgesehen und der Kühlwasserbehälter war leer. Bald kam ein hilfsbereiter Mitarbeiter des Hotels, der zu unserem Glück sogar gut deutsch sprach. Er rief seine Kollegen und sie schauten sich das Problem an. Wir hatten den Eindruck, dass sie sich auskannten und sie hatten schnell eine Erklärung für das Problem gefunden, es war zu viel Luft im Kühlsystem. Da keine undichte Stelle im Kühlsystem zu finden war, versuchten sie die Luft durch Zirkulation aus dem Kühlsystem zu beseitigen, um den BMW fahrtauglich zu machen, damit wir zur BMW-Werkstatt nach Tiflis zurück fahren konnten. Da das neue Wasser im Kreislauf geblieben ist und der Wärmetauscher wieder funktionierte, meinten sie, das Problem selbst beseitigen zu können. Nun  versuchte der freundliche, deutschsprechende Georgier ein Frostschutzmittel zu besorgen, welches er dann mit seinem Auto an einer nahegelegenen Tanke holte. Kurze Zeit später hieß es, wir könnten unsere Fahrt nach Russland fortsetzen. Wir hoffen, dass sie Recht haben und wollen bald eine Werkstatt aufsuchen, um das Auto kontrollieren zu lassen.

We were eager to come to Kazbegi and left the hotel early in the morning. But the day had different plans for us. When we tried to start the engine, there was a signal „check cooling liquid“. Which we did immetiately and – the cooling liquid tank was empty – oh no!   While we considered our options, a nice, german speaking guy came out of the hotel. He called some of his colleagues and two of them seemd to have good technical knowledge about older BMW cars. They diagnosed air in the cooling system as the reason that caused our problem. As they could not find a leak in the system, they tried to eliminate the air to allow us to go back to Tblisi to have the car checked and repaired there. To our surprise the new water remained in the cooling system and all valves and thermostates seemd to work again properly. So they offered us to go with their car to the next gas station and buy antifreeze cooling liquid there, refill the cooling system without air in it. If everything works and still no leak appears, we should be able to continue our journey towards Russia. Which we did. Let’s hope our green travel partner continues to bring us safe onwards.

    

Uns gehen jetzt langsam die Superlative für die Natur aus, aber diese Region übertraf schon wieder alles vorherige. Wir befinden uns hier auf über 2400 Metern, die Berggipfel, einige über 5000m hoch, sind schon schneebedeckt. Das Tal ist nach dem 5047m hohen Berg Kasbek benannt, an den nach der griechischen Mythologie Prometheus gekettet war, weil der den Menschen das Feuer brachte. Kazbegi ist sehr ruhig und idyllisch, komplett anders als der Skiort Gudauri, in dem wir letzte Nacht verbracht haben. In Stepantsminda haben wir das von vielen Seiten als bestes Hotel Georgien bezeichnete „Rooms Hotel Kazbegi“ gefunden. Es gehört zu den besten Bergresorts der Welt und hat uns super gefallen. Hier wurde sehr viel mit Holz und Stahl gearbeitet und es passt perfekt in seine Umgebung. Es ist aber absolut kein prunkvolles Luxushotel, sondern wirkt sehr jung und modern. Am schönsten ist die Lobby, sie ist geräumig und steht voll mit Bücherregalen, Sofas, Tischen und coolen Accessoires, so dass sie wie ein riesiges Wohnzimmer wirkt. Ich schreib diese Zeilen zum Beispiel auf einem Tisch, der wie eine Bergwerkslore aussieht. Da wir wegen dem Kühlerproblem spät eingecheckt haben, haben wir uns beeilt, eine kleine Wanderung zum Elia Kloster, nicht weit vom Hotel, zu machen. Wir sind durch den Wald gewandert, in dem uns einige Pferde mit neugierigen Fohlen begegnet sind. In der Dämmerung haben wir das idyllisch, zwischen Bergwand und Wald liegende Kloster erreicht. Im Inneren las ein Mönch einigen Menschen vor, es war so eine schöne Stimmung, dass wir bis zum Ende blieben, obwohl wir kein Wort verstehen konnten. Als wir das Kloster verließen, um einen anderen Weg zurück zu gehen, war es fast Dunkel. Der Himmel, die Wälder und die Berge erzeugten ein wahnsinnig schönes Bild. Auf dem Weg begegneten uns wieder einige wilde Pferde, welche uns erlaubten, die zu streicheln. Als wir das Hotel fast erreicht haben, wurde von der Terasse auch noch ein Feuerwerk gezündet. Bis tief in der Nacht saßen wir dann in der Lobby mit vielen anderen Leuten, die gelesen, gegessen oder sich unterhalten haben.

We thought we already did see  the best, nature has to offer on our journey, but we were proved wrong! We are at about 2400 m altitude, surrounded by summits, some of them higher than 5000 m. The area is named after the Mt. Kazbek which is 5047 m. According to Greek mythology, it is the mountain where Prometheus was chained by the gods as he did bring the fire to men. It’s an area full of quiet nature and quite different from the ski arena in Gudauri, where we spent the night yesterday. Evenmore we did find  one of the worlds best mountain resorts in Stepantsminda. The  „Rooms hotel Kazbegi“ is perfectly integrated in the nature here – by material, colours and design. Due to our problem with the cooling system, we checked in late and then hurried up for a hike to the Elia monastery not too far from the hotel. It turned out to be perfect! In the monastery there was a prayer or better a reading. We did not understand one word, but the athmosphere was so serene, that we listened almost to the full reading. It was nearly dark when we left the monastery and we walked down in the night with a great view over the Kazbegi valley. On the way we passed a group of wild horses, some of them allowed to be caressed. Short before we reached the hotel, they burned a firework. As there was going on a lot in the hotel lobby, which is designed like an oversized living room with sofas, armchairs, bookshelfs, tables from small to very big, fireplace …, we did stay there almost until 2am.  

                 

(18. Oktober)

Weil es hier so schön ist und es noch viel zu sehen gibt, haben wir unseren Aufenthalt noch einen Tag verlängert. Nach einen tollen Frühstück haben wir die Wanderschuhe geschnürt und wollten nach Gveleti fahren. Als der Taxifahrer 40 GEL wollte, haben wir beschlossen zu trampen. Nach einiger Zeit hielt ein Postauto und brachte uns nach Gveleti. Hier sind wir einige Zeit über kleine Wege und über Felsbrocken, an einem kleinen Fluss entlang durch eine Schlucht gelaufen, bis zu einem Wasserfall. Es war ein wahnsinnig tolles Bild wie er tosend aus der Höhe in die Schlucht fiel. Nach einiger Zeit sind wir zurück, um in die Nachbarschlucht zu einem noch größerem Wallerfall zu laufen. Hier haben wir unsere Taschen mit Essen geplündert und sind zurück zu Straße gelaufen, um per Anhalter zurück nach Stepantsminda zu fahren. Lange hielt niemand an, bis aus einem SUV jemand herausrief „wartet kurz, wir nehmen euch gleich mit“. Es waren Deutsche, die uns schon vorher im Hotel gesehen haben. Auf der Fahrt haben wir herausgefunden, dass sie nur einem Steinwurf von uns entfernt, in Aschheim wohnen.

As it is so beautiful here, we decided to stay one more day. After a delicious and healthy breakfast, we took on our hiking boots as we wanted to go to Gveleti, close to the Russian border. The taxis asked for 40 GEL – more then we had to pay for the ride from Tblisi to Yerevan, so we decided to walk & hike. After a while a postal car did take us to Gveleti. There we walked thru a gorge towards a waterfall at the end. The roaring water and the cliffs around us did  really impress us. We also had heard about an even bigger waterfall in a neighboring canyon and made us on our way. It was true, this one was even more impressive and had a bassin at it’s base. Here we had a little picknick and emptied all food and water he did carry with us. Back at the Georgian Military Highway, we did see a hughe line of trucks queueing for miles all the way to the Russian border. Here we had to wait a while as no one did stop to give us a ride. Then suddenly we heard a lady saying in German „hi guys just wait a minute, we’ll give you a ride“. It was a couple, who had seen us in the hotel before. On the way, we found out that they are Germans, living just a few miles from our home. 

              

Sie waren sogar noch so nett, uns in ein Dorf oberhalb von Stepantsminda zu fahren und zeigten uns einen Wanderweg, über den wir die Gergetier Dreifaltigkeitskirche gut erreichen konnten. Sie liegt auf dem Gipfel eines Berges, den man vom Hotel aus vor dem Kasbek sehen kann. Da wir dachten, dass die Kirche auf dem Gipfel der Felswand steht, an der wir gerade entlang gingen, beschlossen wir kurzerhand, die Wand einfach hochzugehen. Es war zwar anstrengend, da es hier keine Wege oder ebene Stellen gab, aber als wir am Bergkamm angekommen sind, konnten wir das Tal sehr gut überblicken. Die Kirche konnten wir alerdings immer noch nicht sehen, also mussten wir den Bergkamm entlang bis zu seinem Gipfel gehen und dann sogar noch etwas weiter auf einen benachbarten Gipfel, auf dem die Gergetier Dreifaltigkeitskirche stand. Sie ist ein Touristenhotspot und war dem entsprechend ziemlich überlaufen, sodass wir froh über unsere einsame Wanderung waren. Aber man konnte nun den Kezbek noch besser sehen und er wirkte noch gewaltiger. Abends haben wir uns dann im schönen Wellnessbereich des Hotels erholt.

They were experienced with Caucasian countries and did give us some useful tips and as an extra service they did even drive us in the village next to the famous Gergeti Trinity church, which we also wanted to see but did not even think, we’d have enough time to go there too today. Gergeti Trinity monastery can be seen from our hotel on a summit just next to Mt.Kazbek. We decided to take the direct route up to the monastery, but this was very steep and the way up was far longer than we had estimated. But we were rewarded with a stunning view and also the monastery was very well worth the visit. On the backside of it, we could see the track to the basecamp for Mt.Kazbek climbers. It was dark alredy when we came back to the hotel, where we did swim and sauna and then had a great dinner at the end of this great day.