Der Wolga nach

(27. Oktober)

Heute sollte unser letzter Tag in Wolgograd sein. Wir haben aus dem Hotel ausgecheckt und sind an der riesigen Wolga entlang zum Panorama Museum Volgograd gelaufen, welches sich mit mit der Schlacht von Stalingrad beschäftigt. Es gibt nicht nur tausende Ausstellungstücke, von Uniformen bis hin zu kompletten Panzern von diesem schrecklichen Kampf, sondern auch Multimediabildschirme, welche die Truppenbewegungen und Kriegsschauplätze darstellten. Über einige Treppen gelangt man ins Obergeschoss, zu einem 360° Panoramagemälde und Geländerelief. Man bekommt einen realistischen Überblick über das Kampfgeschehen von einem Hügel. Mit 16x120m ist es die größte Leinwand Russlands. Schweigend haben wir das Museum verlassen, welches ein so genaues Bild über einen schrecklichen Kampf gab, bei dem der Tod näher als das Leben war. Als wir von BMW erfahren haben, dass unser Auto nicht fertig sein wird, haben wir ins Hotel vom ersten Tag eingecheckt und sind wieder in das vegi Restaurant der Sri Chinmoy Anhänger gegangen. Von hier sind wir durch die Gegend gelaufen, um eine nette Bar zu finden, sind schließlich ins Hotel und haben an der Hotelbar Fussball geschaut.

This should be our last day in Volgograd. After checking out the hotel, we again did an extensive walk along the magnific Volga river and then went to the Panoramic museum „The Battle of Stalingrad“, where not only thousands of artefacts of this horrible battle are on display, from uniforms to complete tanks, but also several huge multimedia shows to demonstrate the war actions and movements of the frontline. On the top floor there is a 360°  panoramic view of the final battle formed of a combination of modelled sculptures and a canvas, which gives you a realistic view from the Mamayev hill. The canvas btw. is the biggest in Russia with it’s 16 *120 meters in a circle. We left the museum in silence as it gave a very realistic impression about this cruel battle where life was so close to death.  –  When we received the info from BMW that our car will not be ready today, we checked in the hotel from the first day and again went to the vegi restaurant from the Sri Chinmoy people. From there we did walk and take the public bus crossing the „little mafia“ area and looking for a nice bar, but didn’t find one and ended up in the hotel. 

    
    
    
    
    

(28. Oktober)

Wir wussten heute nicht mehr viel zu tun in Wolgograd, es war kalt und wir hatten einen relativ faulen Tag. Am Nachmittag haben wir uns mit Tonya zum Bowling getroffen und sind danach ins Cafe „Onegin„. Abends erreichte uns die Nachricht, dass wir unser Auto abholen konnten. Also sind wir wieder zu BMW und haben uns danach mit Tonya und ihrem Vater zum Essen verabredet. Er ist ein netter Gentleman, der uns von seiner Ausbildung in den USA erzählte und heute eine Baufirma leitet. Eingentlich haben nur wir gegessen und die zwei hatten einen Drink. Dann war es Zeit sich zu verabschieden, denn morgen sollte unsere Reise Richtung kaspisches Meer weitergehen.

Not much left to do in Volgograd and feeling a bit cold, we had a lazy day today. In the afternoon, we met with Tonya for Bowling and for tea in cafe „Onegin„. Then the notice from BMW that our car is ready. So we rushed to pick it up before they close. In the evening we had the highlight for the day – we met for dinner with Tonya and her father, a very nice elderly gentleman, who had part of his education in the US and today runs a building company. Actually, we had dinner and they had just a drink. Then it was time to say goodbye as tomorrow we want to go south towards the Caspian see. 

(29. Oktober)

Um für den langen Weg vorbereitet zu sein, haben wir neues Öl gekauft. Mit wieder ausgefülltem Kühlwasser ging es dann wieder auf die wolgograder Straßen, die an einigen Stellen mehr Schlagloch als Straße sind. Nicht weit außerhalb der Stadt wartete mal wieder ein Polizist auf uns, der uns allerdings enttäuscht hat weiterfahren lassen, als er merkte, dass das Verhandeln mit uns schwierig ist. Auf dem Weg wurde die Straße dann zunehmend besser, kurz vor Astrachan sogar nahezu perfekt. Nach Wolgograd fährt man ewig an riesigen, alten Fabrikruinen vorbei, welche eine große Leere erzeugen. Die Ruinen werden immer weniger, die Stille bleibt. Wenn man anhält und aus dem Auto aussteigen, umgibt uns eine scheinbar unendliche Stille. Die einzigen Geräusche kommen vom kalten Wind, der durch die kargen Büsche pfeift. Hin und wieder hört man ein Auto über den Beton rollen. So weit das Auge reicht, sieht man scheinbar unendlich weite, flache Landschaft. Einzig ein paar Dörfer aus Wellblechhütten unterbrechen das Bild. – Nach und nach ist die Dunkelheit über das weite Land gefallen und wir sind Nachts in Astrachan angekommen. Beim ersten Hotel unserer Wahl, waren alle Zimmer belegt, aber die Rezeptionistin hat uns geholfen, ein Zimmer in einem anderen Hotel zu buchen. Das andere Hotel, das „Novomoskovskaya“, ist noch viel besser und ist keine 100m vom astrachaner Kreml entfernt. Astrachan liegt bereits im Wolgadelta und ist dementsprechend vom Fluss umgeben. Wir haben ein gutes Restaurant namens „Sobraniye“ gefunden und den Tag dort ausklingen lassen.

To be prepared for the long way ahead of us, we bought spare cooling liquid and oil and then experienced the bad roads of Volgograd again, which were even topped by the roads in the southern suburbs. After we left the suburbs behind,  we passed miles and miles of remains of industrial combinates. Before also they disappeared, we were stopped by police, but as they recogniced negotiations with us might be diffucult, they’d let us go. The street became first better, then good and the Astrakhan steppe begun. Just nothing with a small village and a big church every 50 miles. When we did photo stops, we were impressed by the silence. Only the wind made a noise and from time to time a car. Just great this combination of space, silence and nothing. Then it went dark and it was night already when we arrived in Astrakhan. Big difference to Volgograd; streets in good condition, people on the streets and impressive buildings along the big river. The hotel, we had selected in the internet was sold out, but the receptionist did help us to find another one, the hotel Novomoscovscaya. This was even better as the one we had selected. It’s in a 18th century building and just 100 meters away from the Astrakhan Kremlin.  After a good dinner in the restaurant „Sobraniye“, We ended the day with a long walk to explore Astrachan and the riverfront.

               

 (30. Oktober)
Da uns Astrachan und seine Lage an der Wolga sehr gut gefallen hat, haben wir beschlossen, den Tag hier zu verbringen. Außerdem hatten wir ein Problem mit der russischen Migrationskarte, welches aber dann netterweise vom Hotel gelöst wurde. Wir haben den Park neben dem Hotel und den schön renovierten Kreml mit seiner Kathedrale und einem kleinen Museum besichtigt. 

As we liked what we have seen last night and we had to resolve an issue with our russian immigration card, we decided to stay another day. The card issue was resolved by the nice people in the hotel, so we had a full day for Astrachan and went to the park next to the hotel, the Kremlin with the cathedral and the little museum.  

        

Als wir alles gesehen haben, was wir sehen wollten, sind wir planlos durch die Stadt gelaufen und dachten schon, dass wir vielleicht besser weiter gefahren wären. Dann sind wir einfach in irgendeinen Bus gestiegen und nach einer Zeit wieder ausgestiegen. Hier hat dann der beste Teil des Tages begonnen. Wir haben den Tatarenmarkt und eine große alte Kirche gefunden und haben uns die großen „Ural“ und „Kamaz“ Trucks einer Feuerwehrstation angesehen. Wir waren gerade pünktlich, als die Sonne gerade am Horizont in die Wolga eintauchte und folgen dem Spektakel bis zur Dunkelheit. Die verschiedenen Blicke auf den Fluss und die Farbverläufe am Himmel machten das Ganze zu einem absoluten Highlight. Auf dem Heimweg sind wir zufällig in ein kleines Theater hineingelaufen, wurden von einer sehr netten Dame empfangen, die uns dazu brachte, uns das Stück anzusehen, obwohl es in russisch war.

After two or three hours we had seen most of what we wanted to see and started to walk around without plan. When we already thought we probably should continue our journey rather than stay, we jumped in the next bus with no idea where this is going. We jumped off at a canel and the best part of the day just begun. We found the Tartar bazar, a big old church, visited the fire station with it’s big „Kamaz“ and „Ural“ trucks and just at sundown we reached the bank of the Volga, which we followed until it was dark. The different views to this big river and the changes of light were the absolut highlight of the day today. On our way back we passed by a nice theater, where a performance of „Д.О.Н.О.Р.“ should start shortly. There, a very nice lady convinced us to go in, even if it was in Russian language. She organized us the last 2 tickets and we enjoyed it very much, but still are trying to find out what it exactly was about.

                     

5 Kommentare

  1. arnika schiffmann · November 4, 2015

    Hej Männer,
    mann, mann, mann, wat ne Reise! Und soo schöne Fotos!
    Weiterhin viel Glück und gutes Essen!
    Grüße von Arnika (auch an den tapferen BMW)

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  2. Christian Barich · November 8, 2015

    Hallo Ihr Lieben!
    Wie geht´s wie steht´s?
    Bin jetzt mit Beatrice in München!
    Waren gestern zu einer tollen Hochzeit eingeladen!
    Super Wetter hier!
    Haben in unserer „WG“ auf der Terrasse gefrühstückt!
    Schade dass Ihr noch unterwegs seid!
    Dann weiterhin eine gute Reise!
    Alles Liebe von
    Christian

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    • mte7 · November 10, 2015

      Hallo Ihr beiden,
      Hoffentlich bleibt ihr noch ne Weile in München. Wir mussten unsere Pläne gerade ändern, da wir kurzfristig keine Verlängerung unserer Uzbekistan Visa erreichen konnten. Brauchen aber noch bis wir wieder zurück sind und hoffen, Euch dann zu sehen!
      LG
      Raphael und Manuel

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  3. Pingback: Der Wolga nach | narevi

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